In welchen Bereichen greift die Mediation?
Familienrechtliche
Angelegenheiten
- Trennung und Scheidung
- Umgangs- und Sorgerechtsregelungen
- Regelungen von Unterhaltsfragen
- Aufteilung gemeinsamen Vermögens
- Alterssicherung
- Aufteilung des Hausrats
- Lösung von Trennungskonflikten
unverheirateter Paare
Erbrechtliche
Angelegenheiten
- Erben und vererben zu Lebzeiten regeln
- Individuelle Lösungen im Erbfall
- Lösungen von Erbstreitigkeiten
- Unternehmensnachfolge
- Konflikte in Familienunternehmen
Was ist eine Mediation?
Eine Mediation ist keine Rechtsberatung, keine psychologische Beratung oder Therapie. Es ist eine eigenständige Methode zur Konfliktbearbeitung. Ziel der Mediation ist es, mit Hilfe des Mediators eine selbstbestimmte und faire Vereinbarung zu finden, die die Interessen der Konfliktpartner am besten berücksichtigt. Mediatoren sind allparteiliche Vermittler zwischen den Streitparteien. Von ihnen werden keine Entscheidungen getroffen und kein Urteil gefällt.
Mediation wozu?
Die Mediation hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten in Deutschland etabliert. Sie steht im Gegensatz zum juristischen Weg, welcher Gewinner und Verlierer definiert. Hierbei hat jede Partei gestalterische Möglichkeiten, die es vor einem Gericht nur geringfügig bis gar nicht gibt. Jede Partei nimmt Einfluss auf das Ergebnis. Das Mediationsverfahren ist grundsätzlich zukunftsorientiert, es geht nicht um die Schuldfrage.
Sie können Zeit und Geld sparen, weil die Mediation kurzfristig einsetzbar ist und sich Lösungen ergeben können, bevor sich Streitfronten über Monate verhärten. Mediatoren bringen in den Mediationssitzungen das Gespräch zwischen den verhärteten Fronten wieder in Gang, damit diese gemeinsam rechtlich mögliche, individuelle und zukunftsorientierte Lösungen entwickeln können. Das Ziel ist es, einen diskreten Rahmen zu schaffen, in dem die Parteien über ihren Konflikt und dessen Hintergründe sprechen können und in dem sie eine selbstbestimmte, einvernehmliche und konkrete Regelung erarbeiten können. Die Mediation schafft Respekt zwischen den Parteien für die Zeit während und nach dem Konflikt.
An wen kann ich mich wenden?
Die Konfliktlösung mit Unterstützung eines erfahrenen Mediators ist meist kostengünstiger als eine streitige Auseinandersetzung.
In Deutschland gibt es keine gesetzliche Regelung einer Mediationsausbildung. Die Regulierung definierter Qualitätsstandards haben die Fachverbände übernommen, insbesondere die Bundesarbeitsgemeinschaft für Familien- Mediation (BAFM) und der Bundesverband Mediation (BM). Für Rechtsanwälte, die als Mediatoren tätig sind, enthält § 7a der Berufsordnung der Rechtsanwälte eine Regelung, der zufolge sie sich nur dann als Mediatoren bezeichnen dürfen, wenn sie eine geeignete Ausbildung nachweisen können.
In den meisten Bereichen der Mediation, vor allem im Familien- und Erbrecht, ist ein Rechtsanwalt als Mediator geeignet, da die von den Streitparteien getroffenen Lösungen rechtlich umsetzbar und vor Gericht stimmig sein müssen.